Kanne der Gefreeser Metzger

[Unvollständig, aktuell in Bearbeitung !!!]

Hansen Schlenckhen, Hammermeister zu Tröstau, hat am 2. Marty 1594 einen Sohn getauft. Der Gesell Meyer hat versprochen und nach sich Simon getauft.“ (Taufbuch der Kirchengemeinde Schönbrunn)

Ururururururururururgroßvater Hans Schlenck verstarb bereits früh mit ~29 Jahren (1598). Er hinterließ neben seiner Frau Margaretha den ~4-jährigen Simon, eine ~2-jährige Tochter Margaretha und eine ~1-jährige Tochter Elisabeth („Els“). Simon Schlencks Mutter, eine geborene Rösler, war die Tochter eines Bäckers- und Bürgermeisters. Ihre Mutter Margaretha war eine geborene von Endt, ihre Großmutter eine geborene Wann (siehe Das Geheimnis des Alchimisten). Herkunft und Vermögen halfen ihr, ein Jahr später (27.11.1599) mit dem Fleischer Heinrich Simon Schöpf eine wirtschaftlich vorteilhafte Ehe eingehen zu können – die Schöpfs waren ebenfalls eine angesehene Wunsiedeler Familie und zudem über Ecken verwandt mit den Röslers. Wie damals üblich, wird ihr von den Familien zu dieser (Vernunft-)Ehe geraten worden sein. Margaretha verpachtete den „Neuen Hammer“ und zog mit ihren Kindern zurück nach Wunsiedel. Die drei Schlenk-Waisen wuchsen im Hause des Stiefvaters auf. Simon erlernte von ihm das Metzgerhandwerk, was ihm später als Gastwirt „Zum Goldenen Löwen“ in Gefrees von Nutzen war. Darüber hinaus legte er den Grundstein für eine Metzgerdynastie; bis in die heutige Zeit haben immer wieder Nachkommen von Simon Schlenk den Metzgerberuf!

Am 23. März 1623 erwarb der Wunsiedeler Blechzinnhändler Hans Gropp den Schlenckenhammer (Neuen Hammer) durch Tausch gegen den Knopfhammer bei Gefrees. (1626 wird allerdings noch Simon Schlenck als Erbe und Besitzer genannt.) Wann genau der Knopfhammer entstanden ist, vermag heute niemand mehr zu sagen. Der erste Hinweis findet sich im Bernecker Landbuch des Jahres 1536, wo vermerkt ist: „Der Hammermeister Hans Knopf hat einen Hammer von der Herrschaft.“ (Gemeint sind hier die Burggrafen.) Wenn ein Kriegszug war, musste der Hammermeister „zwei Wagen, zwei Hauen und zwei Schaufeln“ mitgeben. Während des dreißigjährigen Kriegs soll die Ortschaft Kornbach, zu der der Knopfhammer gehört, völlig zerstört worden sein. Heute steht noch das Herrenhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert und die Ruine des ehemaligen Hammerwerks, dessen Torbogen die Jahreszahl 1822 trägt.


Schleifkannen fanden z. B. bei Zunft- und Gildenzusammenkünften, aber auch bei Ratsversammlungen Verwendung. Bei Freisprechungsfeiern des Handwerks, dem sog. „Gesellen-Schleifen“ nahmen die Lehrlinge daraus ihren Gesellentrunk.

Auf dem flachen Klappdeckel steht als Bekrönung ein plastischer Drache mit gespreizten Flügeln, der eine überproportional große wappenförmige Kartusche vor sich hält. In deren Bildfeld ist unter der Jahreszahl „16 / 52“ sowie dem Handwerkszeichen der Metzger, bestehend aus gekreuzten Schlachterbeilen und einem Wurstbügel mit Entschleimerklinge, ein schlachtender Metzger in zeitgenössischer Festtagskleidung eingraviert. Dieser holt mit einem Beil zum Schlag aus, um den am Gehörn angebundenen Ochsen zunächst zu betäuben. Im oberen Bereich der Kanne steht geschrieben: „ZV: EHRN: EINEN: GANTZEN: EHRBBARN: HANTWERK: DER: MEZGER: HAB: ICH: DANNIEL: SHLENK: / DIE: HANTWERKS: KANNEL: MACHEN: LASSEN: WIE: ICH: MEISTER: WORDEN: BIN: DEN: 2.1 MÄR a. d. 1652“.

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